US-Zölle treiben die Preise für Canon
US-Zölle treiben die Preise für Canon, Foto: pixabay

Mehrere Elektronikhersteller reagieren auf neue US-Zölle mit geplanten Preissteigerungen. Betroffen sind Kameras und Objektive von Canon, DJI, Leica und Sigma. Besonders Canon plant eine umfassende Anpassung der Preise bis Mitte 2025. Die Lagerbestände dürften einen Puffer bis zur Jahresmitte schaffen, danach könnte es teuer werden.

Inhaltsverzeichnis:

Canon kündigt Preisänderungen in den Vereinigten Staaten an

Canon wird ab der zweiten Jahreshälfte 2025 die Preise für Kameras und Objektive in den USA erhöhen. Diese Entscheidung steht im direkten Zusammenhang mit den neuen US-Zöllen auf importierte Elektronikprodukte. Die Maßnahme betrifft vor allem Waren mit einem hohen Anteil an Bauteilen aus dem Ausland.

Das Unternehmen hat bereits seine Hauptvertriebspartner über die Preisänderungen informiert. Der genaue Zeitpunkt und das Ausmaß der Preissteigerungen befinden sich aktuell in der Abstimmung. Canon verfügt über Lagerbestände, die für etwa zwei Monate reichen, wodurch die Preise voraussichtlich bis Mitte 2025 stabil bleiben.

DJI erhöht Preis des Modells Osmo Pocket 3 deutlich

DJI hat innerhalb von zwei Monaten den Preis für die Osmo Pocket 3 von 519 auf 799 US-Dollar angehoben. Das entspricht einer Steigerung von 54 Prozent. Laut dem Unternehmen ist dies eine direkte Folge der US-Zölle. Diese Erhöhung gilt nur für den US-Markt. In Europa, Großbritannien und Japan bleiben die Preise für dieses Modell unverändert.

Neben den Zöllen könnten auch andere Faktoren zur Preissteigerung beigetragen haben. Dennoch betont DJI, dass die neuen Handelsbedingungen eine wesentliche Rolle spielen. Die schnelle und deutliche Preisveränderung sorgt bei vielen Kunden für Verunsicherung.

Leica passt Preise für Kameramodelle unterschiedlich an

Auch Leica reagiert auf die neuen Kostenbedingungen. Besonders stark betroffen ist die in China gefertigte Leica D-Lux 8, deren Preis um 90 Prozent steigen soll. Bei Leica-Modellen, die in Deutschland hergestellt werden, wie der M11 Monochrom, M11-D und SL3, fallen die Preisanpassungen mit 7 bis 10 Prozent moderater aus.

Diese Modelle sind aufgrund ihrer hochwertigen Verarbeitung besonders im Premiumsegment angesiedelt. Selbst geringe prozentuale Anpassungen bedeuten hier Aufschläge im Bereich von mehreren Hundert Euro. Die Unterschiede zwischen lokal und international produzierten Modellen zeigen die Auswirkungen der Zollpolitik deutlich.

Sigma reagiert mit Preiserhöhung ab Juni 2025

Sigma kündigte an, die Preise für Objektive ab dem 2. Juni 2025 in den USA zu erhöhen. Der Präsident von Sigma America erklärte, dass man sich bemüht habe, die Zusatzkosten intern aufzufangen. Dies sei nun jedoch nicht mehr möglich. Die Anpassung sei notwendig, um die Produktqualität und den Kundenservice aufrechtzuerhalten.

Folgende Punkte stehen im Fokus der Hersteller:

  • Zölle verteuern Produktion und Vertrieb.
  • Lagerbestände können Preisverzögerungen nur kurzfristig abfedern.
  • Produkte mit asiatischer Herkunft sind stärker betroffen.
  • Kunden müssen sich auf deutliche Preisanstiege einstellen.

Die neuen US-Zölle auf Elektronikkomponenten führen somit zu einem spürbaren Preisanstieg bei mehreren bekannten Marken. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Veränderungen auf die Nachfrage und Marktverteilung auswirken.

Quelle: Photografix Magazin