Der japanische Technologiekonzern Sony hat eine neue Beta-Version seines Authentifizierungssystems „Camera Verify“ vorgestellt. Diese ermöglicht erstmals die externe Weitergabe digitaler Bildnachweise über spezielle Internetadressen. Zielgruppe der Lösung sind vor allem Nachrichtenagenturen, Mediendienste und professionelle Fotografen. Die Entwicklung ist Teil einer breiteren Strategie zur Bekämpfung von Desinformation und Bildmanipulation durch künstliche Intelligenz.
Inhaltsverzeichnis:
- Wesentliche Neuerungen betreffen:
- Authentifizierung bei Aufnahmen mit Alpha 1 II und Alpha 9 III
- URL-basierte Authentifizierung durch Camera Verify
- Creators' Cloud macht Lizenzen für mehr Nutzer zugänglich
- Unterstützung für Videos geplant ab Ende 2025
Wesentliche Neuerungen betreffen:
- die Nutzung von URL-basierten Authentifizierungsdaten
- die Integration in die Plattform „Creators' Cloud“
- den erweiterten Kamera-Support durch neue Firmware-Versionen
- geplante Ausweitung auf Videoformate
Authentifizierung bei Aufnahmen mit Alpha 1 II und Alpha 9 III
Camera Verify nutzt eingebettete digitale Signaturen und Tiefeninformationen, die direkt während der Aufnahme gespeichert werden. Diese Informationen beruhen auf einem Standard der Koalition für Inhaltsherkunft und -authentizität (C2PA). Die unterstützten Sony-Kameras fügen 3D-Tiefendaten und Authentizitätszertifikate automatisch in jede Bilddatei ein. Über eine Verifizierungsseite von Sony lassen sich die Daten später überprüfen. Aktuell wird die neue Funktion von folgenden Kameramodellen unterstützt:
- Alpha 1 II (Firmware ab 2.00)
- Alpha 1 (ab 3.00)
- Alpha 9 III (ab 3.00)
- Alpha 7S III (ab 4.00)
- Alpha 7 IV (ab 5.00)
Die Nutzung setzt eine spezielle Lizenz voraus, die über Sonys eigene Plattform erhältlich ist. Diese Funktion richtet sich in erster Linie an Medienschaffende, die auf die Echtheit von Aufnahmen angewiesen sind.
URL-basierte Authentifizierung durch Camera Verify
Die größte Neuerung der Beta-Version ist die Möglichkeit zur externen Weitergabe von Verifikationsdaten. Erstmals können verifizierte Inhalte über individuelle URLs freigegeben werden, die auf Authentizitätsdaten aus Sonys System verweisen. So erhalten Dritte direkten Zugriff auf Bildnachweise, ohne auf interne Systeme angewiesen zu sein.
Organisationen können festlegen, welche Merkmale öffentlich einsehbar sein sollen. Dazu gehören unter anderem:
- Kamera- und Objektivmodell
- Aufnahmezeitpunkt
- Digitale Signatur und Tiefenstruktur
Diese Selektivität ermöglicht eine gezielte Veröffentlichung sicherer Informationen und verkürzt die Freigabezeiten für Bildmaterial erheblich.
Creators' Cloud macht Lizenzen für mehr Nutzer zugänglich
Parallel zur Beta-Version wurde auch der Vertrieb der Signaturlizenz erweitert. Über die Online-Plattform „Creators' Cloud“ kann die erforderliche Lizenz nun direkt erworben werden. Dadurch wird die Technologie einem größeren Kreis professioneller Anwender zugänglich gemacht. Bisher war der Zugang auf bestimmte Nutzergruppen beschränkt.
Die Authentifizierungslösung fügt sich damit in Sonys breiteres Ökosystem ein, das auf die Unterstützung professioneller Content-Produktion ausgerichtet ist. Die Plattform umfasst auch weitere Dienste zur Speicherung, Bearbeitung und Verwaltung digitaler Inhalte.
Unterstützung für Videos geplant ab Ende 2025
Sony plant eine Erweiterung der Technologie auf Videoinhalte nach dem Herbst 2025. Damit soll auch filmisches Material künftig verifizierbar gemacht werden. Dieser Schritt ist Teil von Sonys strategischer Rolle innerhalb der internationalen Standardisierungsinitiative C2PA.
Als aktives Mitglied im Lenkungsausschuss entwickelt Sony gemeinsam mit anderen Unternehmen einheitliche Standards für Inhaltsauthentifizierung. Die Erweiterung auf Bewegtbilder soll helfen, auch manipulierte Videos zuverlässig zu identifizieren und so die Integrität von Nachrichteninhalten zu sichern.
Die neue Technologie stellt einen bedeutenden Fortschritt im Umgang mit digitalen Desinformationen dar. In Zeiten fortschrittlicher KI-Bildgeneratoren ist der Bedarf an überprüfbaren, vertrauenswürdigen Quellen größer denn je. Die URL-basierte Verifikation ermöglicht schnelle, transparente und nachvollziehbare Echtheitsprüfungen – ein entscheidender Vorteil für Medienhäuser weltweit.
Quelle: Foto Magazin