Die Nachfrage nach Immobilien in Griechenland steigt weiter. Immer mehr Deutsche suchen entweder ein Feriendomizil oder einen Alterswohnsitz am Mittelmeer. Das Land lockt mit rund 300 Sonnentagen im Jahr, einer vielfältigen Landschaft und günstigen Preisen im Vergleich zu anderen Mittelmeerregionen.
Inhaltsverzeichnis:
- Georg Petras und die Entwicklung der Preise
- Christian Seyrer und neue Trends
- Günstigere Alternativen abseits der Hotspots
- Ägina und Andros im Fokus
- Rechtliche Aspekte beim Kauf
- Bedeutung der Nebensaison
Georg Petras und die Entwicklung der Preise
Georg Petras, Leiter von Engel & Völkers Griechenland, bestätigt die steigende Nachfrage seit der Pandemie. Vor allem Ferienhäuser und Altersruhesitze sind stark gefragt. Auf beliebten Inseln wie Mykonos, Paros oder Korfu sind die Preise in den letzten fünf Jahren um mehr als 40 Prozent gestiegen.
Die Preisspanne ist groß:
- Mykonos, Santorini, Paros: 12.000 bis 17.000 Euro pro Quadratmeter
- Luxuriöse Villen mit Pool und Meerblick: mittlerer Millionenbereich
- Vergleich zu Mallorca, Côte d’Azur oder Sardinien: Griechenland bleibt günstiger
Christian Seyrer und neue Trends
Christian Seyrer, Geschäftsführer von Global Immobilien Service in Augsburg, sieht ebenfalls eine wachsende Nachfrage. Ältere Bestandsobjekte kosten zwischen 220.000 und 450.000 Euro. Neubauten mit Pool beginnen bei 600.000 Euro.
Er erkennt Trends zu weniger bekannten Regionen. Beispiele:
- Kreta – besonders der Süden rückt stärker in den Fokus
- Peloponnes – Westküste bei Kyparissia
- Nordwestgriechenland – Küste zwischen Preveza und Igoumenitsa
Hier gibt es lange Strände, die bisher wenig touristisch genutzt werden.
Günstigere Alternativen abseits der Hotspots
Nicht alle Käufer wollen Millionen investieren. Auf Inseln wie Naxos, Syros und Tinos beginnen die Quadratmeterpreise bei 2300 Euro. Ein Geheimtipp bleibt die kleine Insel Symi bei Rhodos, die mit Idylle und authentischem Flair überzeugt.
Eine Übersicht:
| Region/Insel | Preis pro m² | Besonderheiten |
|---|---|---|
| Mykonos, Santorini | 12.000 – 17.000 € | Luxusvillen, starke Nachfrage |
| Naxos, Syros, Tinos | ab 2300 € | ruhiger, weniger Tourismus |
| Ägina | ca. 3000 € | Nähe zu Athen, gute Fährverbindungen |
| Andros | ca. 3000 € | kaum Massentourismus, Reeder-Villen |
| Kreta (Süden) | variabel | neue Nachfrage außerhalb des Nordens |
Ägina und Andros im Fokus
Ein Kompromiss zwischen Inselflair und guter Erreichbarkeit bieten die Inseln im Golf von Saron, nahe Athen. Auf Ägina dauert die Fahrt mit dem Schnellboot nach Piräus nur 30 Minuten. Eine 140 m² Villa mit drei Schlafzimmern, Pool und Meerblick kostet rund 390.000 Euro.
Andros ist in zwei Stunden von Athen erreichbar. Viele wohlhabende Athener besitzen dort Sommerhäuser. Die Insel bleibt bisher vom Massentourismus verschont. Auch hier liegen die Preise bei etwa 3000 Euro pro Quadratmeter.
Rechtliche Aspekte beim Kauf
Dirk Reinhardt, Jurist und Partner der Kanzlei MStR-Law in Athen, warnt Käufer vor möglichen Problemen. Die Eigentumsverhältnisse können in Griechenland kompliziert sein. Eine anwaltliche Prüfung ist notwendig.
Wichtige Punkte:
- Griechische Steuernummer erforderlich
- Ernennung eines steuerlichen Vertreters im Land
- Nebenkosten von ca. 10 % des Kaufpreises (Makler, Anwalt, Notar, Steuer)
- Jährliche Immobiliensteuer abhängig von Lage, Alter und Wert
- Empfehlung: technische Prüfung des Objekts durch Bauingenieur
Ohne sorgfältige Prüfung droht die Gefahr, Opfer von Betrug oder versteckten Baumängeln zu werden.
Bedeutung der Nebensaison
Wer das Haus auch im Winter nutzen will, muss Infrastruktur und Kulturangebot berücksichtigen. Auf Ferieninseln wie Mykonos oder Santorini fehlt dies nach Saisonende. Ein Vorteil bieten Regionen nahe Athen, die auch in der Nebensaison lebendig bleiben.
Quelle: Reise Reporter
