Wolfsichtungen
Wolfsichtungen, Foto: pixabay

Mehrere Regionen Italiens berichten in letzter Zeit von einer wachsenden Zahl an Wolfsichtungen. Die Tiere sorgen vor allem bei Haustierbesitzern und Landwirten für Verunsicherung. In Gegenden wie Recanati, Südtirol, Trentino und Aggazzano kam es zu Vorfällen mit Wölfen, darunter auch Angriffe auf Haustiere. Behörden raten zur Vorsicht und geben klare Verhaltensregeln für Begegnungen mit dem Raubtier heraus.

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Wolfsangriffe in Recanati, Südtirol und Aggazzano

In Porto Sant’Elpidio bei Recanati wurde ein Hund von einem Wolfsrudel gerissen. Dies ist einer von mehreren gemeldeten Vorfällen in der Region Marken. Auch aus Südtirol, dem Trentino und Aggazzano in der Emilia-Romagna wurden Begegnungen mit Wölfen bekannt. In mindestens einem Fall griffen die Tiere einen Esel an. Laut Berichten sind in den betroffenen Regionen weitere Haustiere verschwunden, seitdem die Tiere gesichtet wurden.

Die Sichtungen beschränken sich nicht nur auf ländliche Gebiete. Spaziergänger meldeten Wölfe auch in stadtnahen Zonen. Diese Entwicklung führt zu wachsender Sorge in der Bevölkerung. Die Präsenz der Raubtiere in bewohnten Gebieten ist ungewöhnlich und wird von Behörden aufmerksam beobachtet.

Maßnahmen der Behörden in betroffenen Regionen

Die italienischen Behörden rufen zur erhöhten Vorsicht auf. In mehreren Provinzen wurden Empfehlungen für Tierhalter veröffentlicht. Haustiere sollten nach Sonnenuntergang nicht mehr unbeaufsichtigt draußen bleiben. Ebenso sollen keine Essensreste im Freien gelagert werden, um Wölfe nicht anzulocken.

Es wird auch geraten, Weidetiere durch Zäune oder speziell ausgebildete Herdenschutzhunde zu schützen. Die Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie zur Reduzierung von Konflikten zwischen Mensch und Wolf.

Verhaltensempfehlungen bei Wolfsbegegnungen

Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) gibt folgende Hinweise:

  • Ruhe bewahren – Wölfe meiden Menschen in der Regel.
  • Nicht nähern – Besonders nicht, wenn das Tier frisst.
  • Laut werden – Rufen, Klatschen oder Gestikulieren kann helfen.
  • Langsam zurückziehen – Auf keinen Fall rennen.
  • Abschreckung einsetzen – Steine, Stöcke oder Pfefferspray nutzen.
  • Hunde anleinen – Sie dürfen sich nicht frei bewegen.

Besonders wichtig ist es, Hunde stets in der Nähe zu halten, damit sie nicht als Bedrohung im Wolfsrevier wahrgenommen werden.

Schutz von Mensch und Tier bleibt zentrale Herausforderung

Die Rückkehr des Wolfs in europäische Wälder ist ein komplexes Thema. In Italien mehren sich jedoch Stimmen, die konkrete Schutzmaßnahmen für Mensch und Tier fordern. Die jüngsten Vorfälle zeigen, dass Konflikte zwischen Raubtieren und Zivilisation zunehmen. Die Balance zwischen Artenschutz und öffentlicher Sicherheit bleibt eine Herausforderung.

Quelle: Reise Reporter