Zeitumstellung
Zeitumstellung, Foto: pixabay

Reisen über Zeitzonen hinweg kann schon kompliziert genug sein. Wenn dann noch die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit (Daylight Saving Time) ins Spiel kommt, steigt die Verwirrungsgefahr. In diesem Reiseführer 2025 erfahren Sie, in welchen Ländern der Welt aktuell Sommerzeit gilt oder jüngst abgeschafft wurde. Wir betrachten die Zeitumstellungs-Regeln in verschiedenen Regionen – von Europa über Nordamerika und Afrika bis Ozeanien und Südamerika – und geben praktische Tipps, wie Sie als Reisender mit unterschiedlichen Zeitumstellungen umgehen können.

Sommerzeit in der EU

Innerhalb der Europäischen Union können Reisende sich darauf verlassen, dass in allen EU-Ländern auch 2025 die Uhren am gleichen Datum umgestellt werden. Traditionell beginnt die Sommerzeit in Europa am letzten Sonntag im März und endet am letzten Sonntag im Oktober. So werden in der Nacht zum 30. März 2025 die Uhren in der EU eine Stunde vorgestellt, und am 26. Oktober 2025 wieder eine Stunde zurück. Auch die nicht zur EU gehörenden Nachbarländer wie Norwegen, die Schweiz oder das Vereinigte Königreich halten sich an diese Termine. Das bedeutet aber nicht, dass überall die gleiche Uhrzeit herrscht – weiterhin gibt es verschiedene Zeitzonen: Beispielsweise ist Finnland (Osteuropäische Zeit) ganzjährig eine Stunde vor Mitteleuropa, während Portugal und Großbritannien eine Stunde hinterherhinken. Diese Unterschiede bleiben jedoch unabhängig von Sommer- oder Winterzeit konstant.

Viele Reisende haben gehört, dass die EU die Zeitumstellung eigentlich abschaffen wollte. Tatsächlich stimmte das EU-Parlament 2018 für ein Ende der halbjährlichen Uhrumstellung. Die Umsetzung verzögert sich jedoch, da die Mitgliedstaaten uneinig sind, ob dauerhaft Winter- oder Sommerzeit gelten soll. Im Jahr 2025 gilt daher in der EU noch immer die gewohnte Regelung. Deutschland, Frankreich, Spanien und alle anderen EU-Länder stellen Ende März und Ende Oktober um – sehr zum Leidwesen vieler Menschen, die das Ritual als lästig empfinden. Ein paar europäische Länder außerhalb der EU haben die Zeitumstellung allerdings bereits abgeschafft: Russland und Belarus beispielsweise bleiben ganzjährig bei ihrer Normalzeit, während die Türkei seit 2016 dauerhaft auf Sommerzeit eingestellt ist (UTC+3). Island hat ebenfalls keine saisonale Zeitumstellung; dort gilt ganzjährig die gleiche Uhrzeit (faktisch entspricht diese der Sommerzeit, da Island dauerhaft GMT 0 beibehält, obwohl es geografisch eigentlich etwas später liegen würde). Neu ist auch die Entscheidung der Ukraine, die Zeitumstellung abzuschaffen – laut Parlamentsbeschluss vom Sommer 2024 soll ab 2025 ganzjährig Winterzeit gelten. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Regelung endgültig in Kraft tritt. Für Reisen innerhalb Europas heißt das: In der EU und den meisten umliegenden Staaten müssen Sie mit Sommerzeit rechnen, doch in Ländern wie Russland, Weißrussland, der Türkei, Island und eventuell Ukraine bleibt die Uhr das ganze Jahr unverändert.

Besonderheiten in Nordamerika

In Nordamerika gibt es zwar auch eine weitgehende Einigkeit bei der Sommerzeit, aber hier warten einige regionale Besonderheiten auf Reisende. Die USA und Kanada stellen die Uhren bereits am zweiten Sonntag im März auf Sommerzeit um und erst am ersten Sonntag im November wieder zurück. 2025 beginnt die Daylight Saving Time in den USA und den meisten Teilen Kanadas somit am 9. März 2025 und endet am 2. November 2025. Dadurch ergeben sich für Europareisende zweimal im Jahr vorübergehend veränderte Zeitdifferenzen: Zwischen Mitte März und Ende März sind die USA eine Stunde weniger zurück als üblich (da Nordamerika schon Sommerzeit hat, Europa aber noch Winterzeit). Umgekehrt besteht Ende Oktober bis Anfang November für etwa eine Woche ein um eine Stunde vergrößerter Zeitunterschied, bis auch Nordamerika die Uhren umstellt. Wer z.B. im März einen Flug von Europa in die USA plant oder virtuelle Meetings zwischen Europa und Amerika hat, sollte diese Verschiebung beachten.

Reisende in den USA sollten außerdem wissen, dass nicht alle Bundesstaaten mitmachen. Arizona (mit Ausnahme der Gebiete der Navajo Nation) und Hawaii wenden keine Sommerzeit an. Dort bleibt es ganzjährig bei Standard Time, sodass z.B. Arizona im Sommer zeitlich auf gleicher Uhr steht wie benachbarte Staaten der Pacific Time Zone (Kalifornien, Nevada etc.), im Winter aber eine Stunde voraus ist. Auch die Außengebiete der USA wie Puerto Rico, Amerikanisch-Samoa, Guam und die Amerikanischen Jungferninseln kennen keine Zeitumstellung. In Kanada gilt zwar in den meisten Provinzen die gleiche Sommerzeit wie in den USA, doch einige Regionen haben eigene Regeln: Die gesamte Provinz Saskatchewan stellt seit Jahrzehnten die Uhren nicht mehr um und verbleibt ganzjährig auf Central Standard Time (UTC−6). Dadurch besteht im Sommer kein Zeitunterschied zwischen Saskatchewan und der westlich angrenzenden Provinz Alberta, während im Winter Saskatchewan eine Stunde voraus ist. Ebenfalls abgeschafft wurde die Zeitumstellung im Territorium Yukon – dort gilt seit 2020 dauerhaft UTC−7 (entsprechend Pacific Daylight Time), sodass Yukon im Winter eine Stunde von British Columbia abweicht. Darüber hinaus gibt es in Kanada ein paar weitere Ausnahmen: So verzichten einige Gemeinden in Nordost-British-Columbia (etwa in der Peace-River-Region) auf DST, und kleine Enklaven in Nunavut, Ontario und Québec haben lokale Sonderregeln. Für den Großteil der beliebten Reiseziele in Nordamerika – etwa New York, Kalifornien, Florida, Ontario oder British Columbia – kann man sich jedoch an den üblichen US-amerikanischen Daten für die Sommerzeit orientieren.

Ein Sonderfall in Nordamerika ist Mexiko. Hier wurde die halbjährliche Zeitumstellung erst vor Kurzem größtenteils abgeschafft: Seit Ende Oktober 2022 gilt in den meisten Teilen Mexikos ganzjährig die Normalzeit. Wenn Sie also 2025 nach Mexiko-Stadt, Cancún oder Oaxaca reisen, brauchen Sie sich um Sommerzeit keine Gedanken mehr zu machen. Achtung: Einige Regionen Mexikos machen allerdings eine Ausnahme, um synchron mit den USA zu bleiben. Insbesondere in den nördlichen Grenzstaaten zu den USA gilt weiterhin Sommerzeit nach US-Kalender. So stellen z.B. Tijuana und die Region Baja California (nahe Kalifornien) sowie Städte entlang der Grenze in Chihuahua, Coahuila, Nuevo León und Tamaulipas ihre Uhren im März und November um, im Einklang mit der US-Pazifik- bzw. Zentralzeit. Die übrigen Landesteile Mexikos (darunter auch Touristengebiete wie Yucatán und der Rest von Baja California Sur) bleiben hingegen das ganze Jahr bei ihrer Standardzeit. Kuba, die Bahamas und Bermuda in der Karibik folgen ebenfalls der nordamerikanischen Sommerzeitregel und stellen ihre Uhren entsprechend mit den USA um.

Afrika und der Nahe Osten

In Afrika ist die Sommerzeit heutzutage eine seltene Ausnahme. Nahezu alle Länder des Kontinents verzichten darauf, die Uhrzeit saisonal zu ändern – aus gutem Grund: Je näher ein Land am Äquator liegt, desto gleichmäßiger sind die Tageslängen übers Jahr, sodass eine Zeitumstellung wenig Nutzen bringt. Nordafrika bildete hier früher eine Ausnahme, aber auch dort wurde die Praxis reduziert. Ägypten etwa hatte die Sommerzeit 2015 abgeschafft, jedoch 2023 wieder eingeführt, um Energie zu sparen. Stand 2025 ist Ägypten das einzige Land Afrikas, das eine klassische Sommerzeit verwendet. Die Uhren werden dort zwar nicht wie in Europa im März umgestellt, aber einen Monat später: In Kairo und den Ferienorten am Roten Meer beginnt die Sommerzeit am letzten Freitag im April (um 24:00 Uhr wird auf 1:00 Uhr vorwärts gestellt) und endet am letzten Donnerstag im Oktober (um 24:00 Uhr zurück auf 23:00 Uhr). Diese etwas ungewöhnlichen Wochentage erklären sich dadurch, dass in Ägypten der Freitag traditionell arbeitsfrei ist – analog zum europäischen Sonntag – und man die Umstellung daher auf Donnerstag-Nacht legt. Für Reisende bedeutet dies: Wer im April oder Oktober nach Ägypten reist, sollte die abweichenden Umstellungsdaten beachten. Im Hochsommer besteht zwischen Deutschland und Ägypten ein Zeitunterschied von nur +1 Stunde (da Ägypten dann Eastern European Summer Time UTC+3 nutzt, während Deutschland UTC+2 hat); im Winter beträgt der Unterschied +2 Stunden.

Marokko hat offiziell keine Sommerzeit im europäischen Sinne mehr, nimmt aber trotzdem jedes Jahr eine Zeitumstellung vor. Hintergrund ist hier der Ramadan: Seit einigen Jahren befindet sich Marokko dauerhaft in der Zeitzone GMT+1 (entspricht der mitteleuropäischen Sommerzeit). Lediglich während des islamischen Fastenmonats wird die Uhrzeit temporär auf GMT (also eine Stunde zurück) gestellt, damit das tägliche Fasten früher gebrochen werden kann. Konkret werden in Marokko am Sonntag vor Beginn des Ramadan um 3:00 Uhr die Uhren um eine Stunde rückgestellt, und am Sonntag nach Ende des Ramadan um 2:00 Uhr wieder um eine Stunde vorgestellt. Im Jahr 2025 fällt diese Sonderregel auf den 23. Februar (Uhren eine Stunde zurück, Beginn der Ramadanzeit) und den 6. April (Uhren wieder eine Stunde vor). Außerhalb des Ramadans müssen Reisende in Marokko also nicht an die Uhr denken – es bleibt bei GMT+1 – doch wer genau während dieser Fastenzeit im Land ist, erlebt eine einmalige Art der Zeitumstellung. Tunesien und Algerien haben übrigens schon vor Jahren entschieden, keine Sommerzeit mehr einzuführen. In beliebten afrikanischen Reiseländern wie Südafrika, Kenia, Tansania oder Namibia wird die Uhr also ebenfalls nicht umgestellt. (Namibia hatte zwar zwischen 1994 und 2017 eine eigene Sommerzeitregel, verzichtet seit 2017 aber auf Zeitwechsel und nutzt nun ganzjährig die sogenannte Central Africa Time UTC+2.)

Im Nahen Osten und in Westasien gab es in den letzten Jahren viele Änderungen bei der Zeitumstellung. Israel hält weiterhin an einer Sommerzeit fest: Dort beginnt die „Israel Summer Time“ in der Regel am Freitag vor dem letzten Sonntag im März (2025 voraussichtlich am 28. März) und endet am letzten Sonntag im Oktober (26. Oktober 2025). Libanon und Jordanien stellten lange Zeit wie Europa um, wobei Jordanien Ende 2022 beschlossen hat, dauerhaft auf Sommerzeit zu bleiben (UTC+3). Syrien ging 2022 einen ähnlichen Schritt und bleibt seither ebenfalls ganzjährig bei UTC+3, sodass die Uhrumstellung dort abgeschafft ist. Iran hat den Wechsel ebenfalls beendet – seit 2023 gilt im Iran durchgehend Iran Standard Time (UTC+3:30) ohne Sommerzeitverschiebung. Die Türkei wurde bereits erwähnt: Sie stellte 2016 zum letzten Mal um und verharrt seitdem dauerhaft in UTC+3 (entspricht der früheren Sommerzeit). Insgesamt zeichnen sich im Nahen Osten zwei Tendenzen ab: Länder mit enger Verbindung an Europa oder den westlichen Wirtschaftsraum (z.B. Israel) behalten die Sommerzeit bei, während andere aus praktischen oder wirtschaftlichen Gründen zunehmend darauf verzichten. Für Reisende in der Region gilt: Informieren Sie sich vorab, denn die Zeitzonen können auf engem Raum stark variieren. Beispielsweise ist im Sommer 2025 Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) drei Stunden vor Deutschland, Israel zwei Stunden, die Türkei eine Stunde – hingegen ist Saudi-Arabien (ohne Sommerzeit) ebenfalls drei Stunden voraus. Je nach Kombination Ihrer Reiseziele in Nahost kann die Planung von Telefonaten oder Weiterflügen dadurch knifflig werden, weshalb ein aktueller Zeitüberblick unerlässlich ist.

Asien - Einheitliche Zeiten

In weiten Teilen Asiens gibt es keine Sommerzeit. Viele asiatische Länder haben entweder nie an der Uhr gedreht oder die Praxis schon vor Jahren abgeschafft. China beispielsweise experimentierte in den 1980er Jahren kurz mit einer Sommerzeit, verwarf sie aber 1991 endgültig – seitdem gilt in der Volksrepublik ganzjährig eine Einheitszeit (Peking-Zeit, UTC+8), obwohl sich das riesige Land theoretisch über fünf Zeitzonen erstreckt. Japan und Südkorea führen ebenfalls keine Zeitumstellungen durch; in Indien, Indonesien, Malaysia oder Thailand ist die Uhr ebenfalls das ganze Jahr gleich. Singapur und Hongkong liegen zwar relativ nahe am Äquator und kennen deshalb ebenfalls keine Sommerzeit, haben aber aus historischen Gründen jeweils eine feste Zeitzone (Hongkong UTC+8, Singapur UTC+8, was leicht von ihrer geografischen Position abweicht).

Einige Gebiete in Asien beobachteten früher saisonale Zeitwechsel, haben diese jedoch in den letzten Jahrzehnten eingestellt. So gab es in Bangladesch, Pakistan oder auf den Philippinen zeitweilig Sommerzeit-Regelungen, heute jedoch nicht mehr. Der Trend geht eindeutig dahin, es bei einer festen Standardzeit zu belassen. Eine Besonderheit in Südostasien: Malaysia und Singapur haben theoretisch die gleiche Zeitzone (UTC+8) wie China, obwohl sie weit südlicher liegen – auch hier spielt der Äquator eine Rolle, da die Tag-Nacht-Längenunterschiede geringer sind und man sich für eine für die Wirtschaft praktische Zeitzone entschieden hat. Für Reisende in Asien bedeutet das vor allem Entwarnung: Zeitumstellungs-Stolperfallen sind selten. Sie müssen eher darauf achten, die Vielzahl von Zeitzonen zu koordinieren, wenn Sie mehrere Länder besuchen (z.B. beträgt der Zeitunterschied zwischen Vietnam und Japan zwei Stunden, dazwischen gibt es diverse Zonen). Eine Ausnahme im westlichen Asien – wie im vorherigen Abschnitt besprochen – ist Israel, wo Sommerzeit gilt, aber das zählt kulturell oft zum Nahen Osten. Generell können Sie in Asien davon ausgehen, dass kein Dreh an der Uhr nötig sein wird, wenn Sie von einer Jahreszeit in die andere wechseln.

Australien und Neuseeland

Die Länder Australien und Neuseeland praktizieren Sommerzeit, jedoch genau entgegengesetzt zum europäischen Kalender, da sie auf der Südhalbkugel liegen. Wenn in Mitteleuropa Herbst und Winter herrschen, ist in Australien und Neuseeland Sommer – entsprechend fällt dort die DST-Periode in unsere Wintermonate.

In Australien ist die Situation besonders interessant, da nicht alle Bundesstaaten mitziehen. Australien erstreckt sich über drei Zeitzonen (Western, Central und Eastern Standard Time). Während des australischen Winters (von April bis September) verbleiben alle Landesteile in ihrer Standardzeit, sodass drei Zonen gelten. Ab dem ersten Sonntag im Oktober beginnt jedoch in den südlichen Bundesstaaten die Sommerzeit, und plötzlich hat Australien für ein halbes Jahr fünf verschiedene Uhrzeiten. Die Bundesstaaten New South Wales (mit Sydney), Victoria (Melbourne), South Australia (Adelaide), Tasmanien (Hobart) sowie das Hauptstadtterritorium ACT (Canberra) stellen die Uhren eine Stunde vor. Queensland (Brisbane) hingegen verzichtet auf Sommerzeit, genauso wie Western Australia (Perth) und das Northern Territory (Darwin). Praktisch bedeutet das zum Beispiel: Im Dezember ist Sydney (UTC+11) der Zeit in Perth (UTC+8) drei Stunden voraus, obwohl es innerhalb desselben Landes liegt. Ein Inlandsflug von Perth nach Sydney „verliert“ also auf dem Papier drei Stunden. Wer als Reisender durch Australien tourt, sollte diese regionalen Unterschiede unbedingt einplanen. Zur Orientierung hat der australische Tourismusverband eine Übersicht veröffentlicht, damit Urlauber nicht den Überblick verlieren, welche Region gerade welche Uhrzeit hat. 2025 endet die australische Sommerzeit am 6. April 2025 (erster Sonntag im April), und die nächste beginnt am 5. Oktober 2025 (erster Sonntag im Oktober).

Neuseeland handhabt die Zeitumstellung ähnlich, jedoch mit leicht anderen Daten. Die Sommerzeit in Neuseeland beginnt bereits am letzten Sonntag im September (eine Woche früher als in den meisten australischen Regionen) und endet ebenfalls am ersten Sonntag im April. Für das Jahr 2025 heißt das konkret: Am 29. September 2024 wurden in Neuseeland die Uhren eine Stunde vorgedreht, und am 6. April 2025 werden sie wieder zurückgestellt. Da ganz Neuseeland einschließlich der Chatham-Inseln geschlossen an der Sommerzeit teilnimmt, gibt es innerhalb des Landes keine Verwirrung – jedoch im Vergleich zu Australien schon. Während Neuseeland (NZST) gegenüber Australien (AEST) normalerweise zwei Stunden voraus ist, vergrößert sich der Abstand während eines Teils des Jahres. Zwischen Auckland und Sydney beträgt der Unterschied in der neuseeländischen Sommerzeit 2 Stunden (z.B. 10 Uhr Sydney = 12 Uhr Auckland), aber zwischen Auckland und Perth können es aufgrund der Nicht-Teilnahme Westaustraliens bis zu 5 Stunden Differenz sein. Wer also in beide Länder reist, sollte sich bewusst sein, dass die Zeitdifferenz Australien–Neuseeland je nach Monat schwankt.

In vielen kleineren Inselstaaten Ozeaniens wird keine Sommerzeit praktiziert, insbesondere in tropischen Regionen wie Fidschi, Samoa oder Thailand (das zwar geografisch zu Asien zählt, aber von der Thematik her vergleichbar ist). Fidschi hatte in manchen Jahren eine DST eingeführt, verzichtet aber seit kurzem wieder darauf, sodass 2025 dort keine Umstellung erfolgt. Hawaii als US-Bundesstaat liegt zwar im Pazifik, hat aber wie erwähnt auch keine Sommerzeit. Für Reisende, die etwa von Australien weiter auf pazifische Inseln fliegen, bedeutet dies meistens, dass keine weiteren Zeitumstellungen auftreten – es ändern sich nur die Zeitzonen an sich.

Südamerika

In Südamerika hat sich die Sommerzeit fast vollständig verabschiedet – bis auf wenige Ausnahmen. Viele südamerikanische Länder haben in der Vergangenheit mit Zeitumstellungen experimentiert, diese aber mittlerweile aufgegeben. Brasilien, einst ein großer Verfechter der Sommerzeit im Südfrühling, schaffte 2019 die jährliche Uhrumstellung ab; seither gilt in Brasilien ganzjährig die jeweilige Standardzeit der einzelnen Regionen. Auch Argentinien und Peru stellen schon lange nicht mehr um, und Uruguay hat 2015 die Sommerzeit beendet.

Im Jahr 2025 ist tatsächlich Chile das einzige Land Südamerikas, das noch an saisonalen Zeitumstellungen festhält. In Chile wird weiterhin jeden Herbst und Frühling an der Uhr gedreht: Die chilenische Sommerzeit (Hora de Verano) beginnt am Sonntag nach dem ersten Samstag im September und endet am Sonntag nach dem ersten Samstag im April. Für die aktuelle Periode bedeutet dies, dass die Uhren auf dem chilenischen Festland am 8. September 2024 auf Sommerzeit sprangen und am 6. April 2025 wieder auf Winterzeit zurückgehen. Als Reisender in Santiago oder Patagonien müssen Sie also ähnlich wie in Europa im Frühjahr und Herbst an die Zeitumstellung denken.

Allerdings gibt es auch in Chile regionale Besonderheiten: Die südliche Region Magallanes und Feuerland (mit der Stadt Punta Arenas und dem chilenischen Teil von Tierra del Fuego) hat seit 2017 eine Sonderregelung und verzichtet auf die Zeitumstellung. Diese Region bleibt das ganze Jahr über auf UTC−3, was der chilenischen Sommerzeit entspricht. Damit ist sie der restlichen chilenischen Winterzeit um eine Stunde voraus. Es wundert kaum, warum man dort auf die Umstellung verzichtet: In diesen hohen Breiten sind die Sommernächte ohnehin sehr kurz, und im Winter hat man auch mit künstlicher Zeit kaum mehr Licht am Abend. Neu ab 2025 schließt sich zudem die Region Aysén in Südchile dieser Regel an und behält ebenfalls dauerhaft UTC−3 bei – Reisende ins chilenische Patagonien haben somit ganzjährig dieselbe Uhrzeit vor Ort.

Eine weitere Besonderheit ist die zu Chile gehörende Osterinsel (Rapa Nui) im Pazifik. Sie liegt zwei Zeitzonen westlich vom Festland. Auf der Osterinsel gibt es ebenfalls Sommerzeit, aber die Umstellung erfolgt aus praktischen Gründen bereits am Samstagabend (lokaler Zeit) vor den offiziellen Daten des Festlands. So stellt Rapa Nui im September um 22:00 Uhr (was dem Festland-Mitternacht entspricht) die Uhren vor und im April um 22:00 Uhr zurück. Dadurch hinkt die Osterinsel dem chilenischen Festland immer genau zwei Stunden hinterher, egal ob Winter oder Sommerzeit gilt. Wer also eine Chile-Reise plant, sollte bedenken: Santiago und Atacama folgen der chil. Zeitumstellung, während Punta Arenas keine Umstellung hat und dauerhaft eine Stunde vor Santiago liegt, und Osterinsel zwar umstellt, aber generell zwei Stunden hinter Santiago bleibt.

Das einzige weitere Land in Südamerika, das bis vor kurzem noch Sommerzeit kannte, war Paraguay. Paraguay stellte traditionell von Oktober bis März die Uhren um (somit entgegengesetzt zu Europa). Im Jahr 2025 jedoch hat auch Paraguay beschlossen, die Zeitumstellung auszusetzen und möglicherweise ganz aufzugeben. So wird im März 2025 die Uhr in Asunción nicht mehr zurückgestellt, und Paraguay verbleibt fortan ganzjährig in UTC−3. Damit folgt auch Paraguay dem Trend, keine saisonalen Zeitwechsel mehr durchzuführen.

Für Reisende in Südamerika heißt das vereinfacht: Kaum jemand stellt die Uhren um. Wenn Sie Länder wie Brasilien, Peru, Kolumbien oder Argentinien besuchen, gibt es keine Sommerzeit-Falle – die lokale Uhrzeit bleibt das ganze Jahr konsistent. Lediglich in Chile (und vereinzelt auf der Osterinsel) sollten Sie bei Reisen um die Monate März/April oder September/Oktober die lokalen Zeitumstellungsdaten im Auge haben, um keine Überraschungen bei Flug- oder Busplänen zu erleben.

Tipps für Reisende

Zeitumstellungen müssen kein Alptraum für Reisende sein. Mit ein wenig Vorbereitung lassen sich mögliche Probleme vermeiden. Hier einige Tipps, wie Sie Zeitunterschiede und Umstellungen auf Reisen besser managen können:

  • Informieren Sie sich vorab: Prüfen Sie vor der Reise, ob Ihr Zielland Sommerzeit verwendet und wann die nächsten Umstellungsdaten sind. Offizielle Tourismus-Webseiten oder Zeitumstellungs-Kalender (z.B. timeanddate.com) bieten aktuelle Infos. So können Sie einschätzen, ob während Ihres Aufenthalts eine Umstellung passiert oder ob dauerhaft eine andere Zeitzone gilt.

  • Technik nutzen: Stellen Sie sicher, dass Ihre mobilen Geräte (Smartphone, Tablet, Laptop) auf automatische Zeiteinstellung per Netz gestellt sind. In den meisten Ländern werden sich diese Geräte dann von selbst auf die lokale Zeit – inklusive Sommerzeit – einstellen. Bei Reise-Weckern oder Armbanduhren ohne Funkempfang denken Sie daran, diese manuell zu korrigieren, falls Sie in eine andere Zeitzone oder durch eine Zeitumstellung reisen.

  • Flüge und Verbindungen prüfen: Bei Flugreisen beachten Sie, dass Abflug- und Ankunftszeiten stets in Ortszeit angegeben sind. Wenn eine Zeitumstellung in der Nacht dazwischen liegt, ist diese bereits in den Angaben berücksichtigt. Dennoch lohnt es sich, bei Reisen rund um die Umstellungsdaten etwas Pufferzeit einzuplanen. Am Tag nach der Umstellung kann es vereinzelt zu leichten Verzögerungen im Betriebsablauf kommen, da z.B. Mitarbeiter oder Transportsysteme sich umstellen. Gleiches gilt für Bahn- und Busfahrpläne: Informieren Sie sich, wie der Betreiber die „verlorene“ oder „doppelte“ Stunde handhabt (in manchen Ländern pausieren Züge während der Zeitumstellung, in anderen fahren sie einfach mit der neuen Zeit weiter).

  • Meetings und Anrufe: Wenn Sie während Ihrer Reise internationale Telefonkonferenzen oder virtuelle Meetings haben, denken Sie an die unterschiedlichen Zeitumstellungen. Gerade im Frühjahr und Herbst kommt es oft vor, dass z.B. Europa und Nordamerika für einige Wochen eine andere Zeitdifferenz haben als gewohnt. Stimmen Sie am besten die Uhrzeit für Termine ausdrücklich in UTC oder unter Nennung beider Lokalzeiten ab („10 Uhr New Yorker Zeit, entspricht 15 Uhr Londoner Zeit“) und berücksichtigen Sie anstehende Umstellungen. So vermeiden Sie verpasste Termine durch Zeitverschiebungs-Pannen.

  • Körper und Gesundheit: Auch wenn eine Stunde Zeitverschiebung nicht dramatisch klingt, spüren manche Menschen eine Mini-Jetlag-Wirkung. Planen Sie bei Reisen, die eine Zeitumstellung beinhalten, vielleicht eine etwas entspanntere erste Tagesplanung ein. Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf, trinken Sie genug Wasser und passen Sie Ihre Mahlzeiten an die neue Zeit an. Ihr Körper wird sich in der Regel binnen ein bis zwei Tagen an die geänderte Uhrzeit gewöhnen.

  • Apps und Kalender updaten: Stellen Sie sicher, dass Ihre Kalender-Apps die richtige Zeitzone eingestellt haben. Wenn Sie einen Termin im Heimatkalender eintragen, der während Ihrer Reise in einer anderen Zeitzone stattfindet, geben Sie idealerweise die lokale Zeit des Ereignisortes an oder verwenden Sie die Zeitzonenfunktion moderner Kalender-Apps. Diese berücksichtigen auch die Sommerzeit automatisch. So verhindert man, dass ein im Kalender eingetragener Flug um „14:00“ plötzlich falsch berechnet wird, weil die App eine Umstellung nicht kannte.

  • Ruhe bewahren: Schließlich, nehmen Sie kleine Unstimmigkeiten mit Humor. Sollten Sie einmal vergessen, die Uhr umzustellen, helfen oft schon Einheimische oder das Personal im Hotel mit einem Hinweis aus. In größeren Teilen der Welt ist die Bevölkerung die halbjährliche Zeitumstellung gewohnt – Sie werden also nicht allein sein. Und in den Regionen ohne Sommerzeit haben Sie dieses Problem ohnehin nicht.

Mit diesen Tipps im Gepäck sind Sie gut gerüstet, weltweit pünktlich zu bleiben. Ob in Ländern mit oder ohne Sommerzeit – wer die Regeln kennt, tappt nicht in die „Zeitfalle“. Planen Sie voraus, vertrauen Sie aber auch auf Ihr Gespür. Dann können Sie Ihre Reise genießen, ohne sich vom Uhrzeiger stressen zu lassen.

QUELLE:

  • Hans-Werner Rodrian: „Zeitumstellung: Das sollten Reisende über die Uhrzeit am Reiseziel wissen“, WELT.de (Stand: 28.03.2025)

  • Brisant/ARD: „Diese Länder verzichten schon auf die Zeitumstellung“, Brisant.de (29.03.2025)

  • WEB.DE Nachrichten: „Sie finden die Zeitumstellung lästig? Diese Länder verzichten bereits darauf“ (29.03.2025)

  • Timeanddate.com: „Syria and Jordan to Remain on Permanent DST“ (News vom 05.10.2022) 

  • Egypt Today: „Egypt’s daylight-saving time is coming to an end next week“ (25.10.2024) 

  • Timetemperature.com: „South America Daylight Saving Time“ (Information zu Chile und Paraguay)